Das Inselparadies: Philippinen
In diesem Beitrag erzähle ich euch über meine Erfahrungen und Erlebnisse rundum den Philippinen
Liebe Leser,
dieser Blogpost hat eine Weile zum Verfassen gebraucht. Ich habe mich bemüht, mich nur auf das Wesentliche zu konzentrieren, denn ich habe mich selbst oft in den kleinen Details verloren, wodurch die Lesedauer doppelt so lang gewesen wäre.
22 Tage habe ich im traumhaften Inselparadies verbracht, dabei viel erlebt und einiges über die philippinische Kultur gelernt. Wie jede gute Story beginnt auch diese mit einem Anfang. Von Singapur aus flog ich nach meinem 4-tägigen Aufenthalt weiter zu den Philippinen. Der Flug selbst dauerte gerade einmal vier Stunden, bis ich am Flughafen der Hauptstadt Manila (MNL) ankam. Schon vor meiner Anreise musste ich mich in der eGov-App als Tourist registrieren. Der Prozess dauert nicht länger als zehn Minuten und ist vollkommen kostenlos. Mit deutscher Staatsbürgerschaft erhält man bei der Ankunft ein gebührenfreies Visum on Arrival, das 30 Tage gültig ist.
Nun saß ich also wieder im Flieger, diesmal noch weiter Richtung Osten. Als ich das Land sah, wurde ich von vielen kleinen Inselgruppen und türkisfarbenem Wasser begrüßt. Nach der Landung am Flughafen schnappte ich mir mein Gepäck und teilte meiner Bekannten mit, dass ich angekommen war. Ich kämpfte mich durch die Menschenmassen bis zur Pick-Up-Station. Hier gibt es viele Möglichkeiten, von A nach B zu kommen, wie etwa ein Taxi, Shuttle, Tricycle, Bus, Jeepneys und mein persönlicher Favorit: Grab. Aber warum sollte man Grab nutzen? Die Grab App ist quasi das asiatische Uber, mit der man nicht nur Taxifahrer mit Festpreisen anfordern, sondern auch Essen bestellen kann. Besonders wenn man neu in einem fremden Land ist, sollte man zunächst auf Nummer sicher gehen und sich mit den lokalen Preisen vertraut machen. Da sich meine Bekannte die Mühe gemacht hatte, mich abzuholen, musste ich zu meinem Glück kein Grab anfordern.


Jeepneys (links): Die bunt bemalten „Partybusse“ der Philippinen – geboren aus alten US-Militärjeeps, heute das günstigste und chaotischste Taxi für viele Passagiere auf festen Routen. Steig ein, zahl klein, und halt dich fest!
Tricycles (rechts): Motorräder mit Beiwagen, die aussehen, als hätten sie einen Seitenwagen bei einem Flohmarkt ergattert. Perfekt für kurze Strecken, spontan mietbar – wie ein philippinisches Uber, nur wackeliger!
An der Pick-Up-Station angekommen, sah ich meine Freundin schon aus der Entfernung zu mir winken. Mit ihr würde ich noch viele Abenteuer auf meiner Reise erleben. Begrüßt wurde ich überaus gastfreundlich mit einer riesigen Tüte voller Süßigkeiten. Falls ihr es noch nicht wisst: Die Filipinos lieben Zucker und können sich ein Leben ohne ihn kaum vorstellen. Ob im Kaffee oder Gebäck, überall gibt es Zucker.
Wir stiegen ins Auto und fuhren nach Santa Rosa, einer kleinen Stadt ungefähr zwei Stunden von Manila entfernt. Auf dem Weg sprachen wir über die unterschiedlichsten Themen – Über unsere langjährige Freundschaft bis hin zu unseren Plänen unserer Reise. Nach einer Stunde machten wir einen Zwischenstopp in einem Lokal, um etwas zu essen.
Auf dem Speiseplan: philippinische Küche. Wer schon einmal auf den Philippinen war, weiß vielleicht schon, was ich jetzt sagen werde. Das Essen ist ziemlich einseitig – meistens gibt es Reis, Schweinefleisch oder Hähnchen. Es macht satt, ist aber definitiv nichts für Foodies, die auf Vielfalt stehen. Ich bestellte mir etwas zu trinken und wurde direkt vom Kellner neugierig ausgefragt, denn Touristen scheinen hier (zumindest in diesem Ort) eine Seltenheit zu sein. Dies sollte nicht das letzte Mal sein, dass ich mich wie eine Berühmtheit fühlen würde. Nach der kurzen Rast im Lokal fuhren wir weiter nach Santa Rosa, wo ich bereits im Voraus mein Airbnb für die nächsten drei Tage gebucht hatte. Die Unterkünfte auf Airbnb sind zahlreich und haben einen guten Standard. Die Preise lagen zur aktuellen Saison, in der ich gereist bin, bei 20 bis 30 € pro Nacht. Kaum angekommen, war ich schon ziemlich müde und checkte in mein Zimmer ein. Leider gab es in der ersten Nacht kein WLAN, da es zu einer Störung kam. Das war aber nicht weiter schlimm, denn ich war ohnehin schon ziemlich fertig von der bisherigen Reise.
Am nächsten Tag hatte ich mich mit meiner Freundin im Bookee’s Cafe verabredet, um die nächsten Wochen zu planen. Von meinem Zimmer aus war das Cafe nur zehn Minuten zu Fuß entfernt. „Kein Problem, da gehe ich zu Fuß“, dachte ich mir und machte mich auf den Weg. Doch ich hatte das deutlich andere Klima im Vergleich zu Singapur unterschätzt. Während in Singapur gelegentlich Windböen und die Schatten der Gebäude für Abkühlung sorgten, fehlten auf den Philippinen diese Annehmlichkeiten. Dabei muss man bedenken, dass es im Oktober meist nur einen bedeckten Himmel gab. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es im Sommer sein muss. Fix und fertig von der eigentlich kurzen Strecke kam ich im Cafe an und bestellte mir einen Americano. Meine Freundin wartete bereits auf mich, denn heute wollten wir den Verlauf der Reise planen. Uns kamen viele Ideen, welche Inseln wir bereisen könnten. Es war nicht leicht, sich auf bestimmte Ziele festzulegen, denn die 7000 Inseln machen die Auswahl wirklich schwer. Also verglichen wir Flugpreise und recherchierten Aktivitäten für die nächsten zwei Tage. In dieser Zeit wurde ich einer neuen, großen Gruppe vorgestellt, die mich sofort in ihrer Clique aufnahm. Wie die meisten Filipinos waren auch meine neuen Freunde sehr nett und einladend. Wir unterhielten uns nicht nur über das Reisen und die Kultur, sondern auch über das wohl spannendste Thema in jedem Land: die Sprache. Gegenseitig brachten wir uns Beleidigungen und alltägliche Begrifflichkeiten bei. Mein Lieblingswort: Bobo ka!
Die Filipinos sprechen überwiegend Tagalog, beherrschen aber auch gut Englisch. In den meisten Regionen des Landes sollte es also kein Problem sein, Englisch zu sprechen. Ich schloss die Jungs schon in den ersten Tagen ins Herz – und sie mich offensichtlich auch. Von Rollerfahrten bis hin zu Kartenspielsessions war alles dabei. Doch es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich meine neu gewonnenen Freunde sehen würde.






Am zweiten Tag meiner Reise ging es zu einem See, der etwa zwei Stunden von Santa Rosa entfernt ist. Freunde meiner Freunde hatten mich mitgenommen. Ja, es klingt alles etwas verwirrend, aber in dieser Kultur sind die Menschen einfach viel lockerer und spontaner, wodurch es für mich leicht war, neue Leute kennenzulernen. Nach zwei Stunden Fahrt setzten wir uns an den See, tranken Bier aus einer Zwei-Liter-Flasche, spielten Ukulele und genossen die Natur. Neben uns spielte eine Gruppe einige Songs auf Gitarren, andere wiederum filmten Sketches für ein Schulprojekt, während einige schwimmen gingen. Es war schön zu sehen, wie lebendig dieser Ort durch die Menschen wirkte. Dieses Phänomen sollte sich noch an vielen weiteren Orten zeigen, die ihr im Verlauf dieses Berichts kennenlernen werdet. Nach gut drei Stunden musste ich diesen großartigen Ort leider verlassen, denn es stand bald eine Onlinevorlesung meiner Universität an, die ich nicht verpassen wollte. Theoretisch hätten wir es pünktlich zurück zum Airbnb geschafft, wenn uns der Verkehr keinen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Denn man muss bedenken, dass die Hauptverkehrszeiten nachmittags deutlich chaotischer sind als in Deutschland. Unmengen an Autos fuhren bereits vor uns, zwischen ihnen drängelten sich Motorradfahrer vorbei und die Jeepneys fuhren mit ihren entspannten 30 km/h neben uns. Man kann sich die Verkehrssituation ähnlich vorstellen wie in Thailand. Letztlich kamen wir nach drei Stunden in Santa Rosa an. Ich ging in mein Zimmer und verbrachte den Rest des Abends mit spannenden Onlinelektüren über Ökonomie.
Der nächste Tag begann, und heute war es endlich an der Zeit, die Flüge zu buchen. Wir entschieden uns für folgende Inseln, die wir in den nächsten Wochen bereisen wollten:
Palawan – Die wohl schönste Insel der Philippinen. Das sagen nicht nur die Locals, sondern auch ich aus eigener
Erfahrung.
Boracay – Die Insel mit den angeblich schönsten Sonnenuntergängen der Welt und ein Paradies für Touristen.
Romblon – Eine zentral gelegene Insel, auf der ein Bekannter aus Deutschland wohnt, den ich unbedingt besuchen wollte.
Natürlich standen noch viele weitere Inseln zur Debatte, doch leider reichten 20 Tage allein dafür nicht aus. Empfehlungen zufolge gibt es zwei weitere Inseln, die ich mir beim nächsten Mal anschauen würde: Siargao und Bohol.
Die Flüge waren gebucht, die Airbnbs ebenfalls. Nun hieß es Taschen packen und ab in den Flieger. Die Inlandsflüge kosteten zwischen 70 € und 120 €. Es gibt neben den Flügen auch die Option, mit dem Boot zu fahren. Wer viel Zeit mitbringt und die volle Natur genießen möchte, sollte das Boot in Erwägung ziehen.
So flogen wir am dritten Tag zu unserem ersten Reiseziel: das wunderschöne Palawan.
Doch was macht Palawan eigentlich so besonders? Zum einen beeindruckt Palawan mit seiner unberührten Natur, artenreichen Tierwelt und zum anderen natürlich durch das kristallklare Wasser. Gelandet sind wir in Puerto Princesa, der Hauptstadt der Provinz. Eine Sache, die ich bereut habe, nicht gemacht zu haben, ist, den Puerto-Princesa-Subterranean-River-Nationalpark (Untergrundfluss) zu erkunden. Er gehört zum UNESCO-Welterbe und ist ein beliebtes Touristenziel. Der Fluss gilt als eines der sieben neuen Naturwunder der Welt. Wer also schon mal dort ist, sollte gleich die Gelegenheit nutzen und eine Tour buchen. Der Preis beläuft sich aktuell auf etwa 35€ pro Person.
Als wir ankamen, buchten wir uns ein Shuttle, das uns von Puerto Princesa nach El Nido bringen würde. Für gerade mal 10€ kam man nach 6 Stunden Fahrt im Süden in El Nido an. Die Stadt selbst ist ein beliebtes Touristenziel, weil es hier viele Freizeitangebote gibt. Wenn du dich jetzt fragst, wo ich die ganzen Freizeitaktivitäten und das Shuttle gebucht habe, bekommst du jetzt deine Antwort: Mit der App Klook. Diese ist recht unkompliziert und bietet einige Vouchers und Aktionen an, um beim Reisen zu sparen.
Nach den 6 Stunden Autofahrt kamen wir nun endlich in El Nido an. Wir checkten in unserem Hotel ein und schauten uns das dortige Nachtleben etwas genauer an. Eine Menge Restaurants, viele Reisende, exotische Bars und eine Menge Beach-Vibes. Die ersten Eindrücke haben mir schon gereicht, um mich hier richtig wohlzufühlen. Wir setzten uns in ein Restaurant am Strand mit typisch philippinischer Küche. Natürlich bestanden 80 % des Speiseplans aus Schweinefleisch, die anderen 20 % aus Fischgerichten. Deswegen entschied ich mich, Seafood-Pasta zu essen. Definitiv war dies eine interessante Erfahrung, denn, was ich wohl erst später mitbekommen würde, enthielt das Gericht auch Oktopus. Lass mich dir eins sagen: Oktopus ist wirklich so bissfest, wie immer alle sagen. Aber was soll’s, der Hunger treibt es eben rein. Als zweites Gericht bestellte ich mir zudem noch Chop Suey. Dies kann ich jedem ans Herz legen, denn Chop Suey wird in der philippinischen Küche echt lecker zubereitet!
Später ging es wieder Richtung unseres Hotels, denn am nächsten Tag startete morgens schon unsere erste Tour von vielen.
Aufgestanden um 8 Uhr morgens machte ich mich bereit für den Tag und ging zum vereinbarten Treffpunkt des Tourguides. Bereits um 9 Uhr morgens war viel los am Strand, wodurch wir leicht den Überblick verloren haben. Zudem fiel mir erst unter dem ganzen Zeitdruck ein, dass wir noch keine Umweltsteuer bezahlt hatten. Daher sage ich dir: Bezahle die Umweltsteuer (ETDF) bestenfalls einen Tag vor der Tour. Dafür musst du nur zum El Nido Tourism Office gehen und zahlst 400 Pesos, was umgerechnet ungefähr 6€ sind. Mit schnellem Schritt bezahlten wir die Umweltsteuer und kamen zu einem Pavillon mit dem Namen des Tourunternehmens. Danach wurden wir zu einem Boot begleitet, auf dem wir die einzelnen Inseln erkunden würden. Der Motor sprang an und wir machten uns auf den Weg zum ersten Ziel der Tour: Big Lagoon.
Versteckt zwischen den großen Felsen, die aus dem Wasser ragten, zeigte sich ein Ort aus kristallklarem, türkisfarbenem Wasser, das ich so noch nie zuvor irgendwo gesehen habe. Es ging sicherlich 20 Meter in die Tiefe und trotzdem konnte man den Boden und die vielen Fische sehen, die hier leben. Man hat uns angeboten, ein Paddelboot für 300 PHP zu mieten. Ohne zu zögern, setzten wir uns in das Paddelboot und erkundeten die vielen Buchten. Es war manchmal aber eine Herausforderung, sein Handy und andere Wertsachen mitzunehmen, wenn man nur eine normale Bauchtasche hatte. Andere Touristen haben sich etwas besser vorbereitet und kauften sich schon vorher einen Wasserrucksack, den es bei der Anlegestelle des Bootes überall zu kaufen gibt. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte sich solch einen Rucksack kaufen. Dennoch schafften wir es ohne wässrige Vorkommnisse wieder zurück zum Boot, wo wir sehnsüchtig erwartet wurden.
Als nächstes machten wir einen kurzen Abstecher zur Shimizu Island. Leider hatte ich hier vergessen, Fotos zu machen. Die Insel selbst ist sehr klein und hat dadurch auch keine großen Strände. Im Anschluss dazu war Mittagszeit angesagt. Dafür fuhren wir zum Strand Seven Commando Beach. Ein sonnengeschützter Strand mit Palmen, einem Strandhaus sowie Toiletten. Die Crew servierte uns das Essen, was wirklich sehr lecker war: Seafood (Garnelen, Krabben, Fisch), gebackene Bananen, Reis, Nudeln, Kartoffelpuffer, Bohnen und weitere exotische Beilagen, die ich noch nicht kannte. Danach bestellte ich mir noch einen Kaffee beim Strandhaus und schaute einigen Leuten beim Volleyballspiel zu. Die Versuchung war zu groß, und schon nach kurzer Zeit habe ich beschlossen mitzuspielen. Wir haben eine Menge gelacht und die ein oder anderen perfekten Zuspiele gehabt. Nach einer Stunde hüpften wir wieder ins Boot und fuhren nach El Nido zurück. Dort angekommen wurden wir verabschiedet und machten uns wieder auf den Weg ins Hotelzimmer, um etwas Energie zu tanken. In den Abendstunden ging ich noch ins Fitnessstudio, denn der Sport hat mir echt gefehlt… und genau das ist auch der einzige Minuspunkt am Reisen – man muss auf das Training etwas mehr verzichten. Für einen Einzeleintritt zahlst du hier 600 PHP, was umgerechnet 10€ entspricht.
El Nido Tour Nr. 1
Big Lagoon. Shimizu Island. Strand Seven Commando Beach.






Der zweite Tag in El Nido brach an und heute stand die nächste Tour mit demselben Veranstalter an. Doch dieses Mal mussten wir keine Umweltsteuer zahlen, denn das Ticket vom Vortag ist 3–4 Tage nach dem Kauf noch gültig. Wie gewohnt standen wir beim Pavillon an, checkten ein und stiegen ins Boot. Unsere heutigen Reiseziele: Hidden Beach, Secret Lagoon und Helicopter Island.
Der Motor startete und es ging erneut 30 Minuten Richtung Osten bei wackeligem Wellengang. Angekommen bei der Hidden Beach, die sich tatsächlich nicht so einfach finden lässt, nahm ich mir meine dazugebuchten Schnorchel und erkundete die Unterwasserwelt. Ich kann nur jedem ans Herz legen, das einmal ausprobiert zu haben, denn es war wirklich atemberaubend! Unmengen an Fischen schwammen an mir vorbei, von Aalen bis hin zu Skalaren und anderen bunten Fischarten. Und auch das Ökosystem mit den Korallen war spannend anzusehen… zumindest das, was noch davon übrig geblieben ist. Inzwischen sind die meisten Korallen nämlich beschädigt oder auch schon abgestorben, was man deutlich an den weißen Überresten und der kahlen Landschaft erkennen kann. Dennoch hielt es die Fische nicht davon ab, dort zu leben. Viele Fische lebten in den Höhlen der Korallen, wie auch die Muränen und Clownfische. Ich fragte mich zu diesem Zeitpunkt, wie wohl das gesamte Ökosystem vor 30 Jahren ausgesehen haben muss, bevor Dynamitfischen betrieben wurde und der Klimawandel für die Erhitzung des Ozeans gesorgt hatte. Genau diese Augenblicke zeigten mir, wie wichtig es wirklich ist, sich um den Planeten zu kümmern und Rücksicht zu nehmen. Denn wie würde es uns wohl ergehen, wenn unser Lebensraum zerstört würde?
Nun aber weiter mit der Story. Ich bin weiter am Riff entlang geschwommen, bis aus der Ferne ein Aufruf kam, dass ich mich zu dem Reiseleiter begeben soll, denn hier gab es etwas Sensationelles zu sehen: Eine riesige Galapagos-Schildkröte, die die Taucher und auch mich umkreiste, bis sie letztendlich im Schleier des Ozeans verschwand. Am liebsten hätte ich diesen Moment gerne mit einem Bild geteilt.
Nachdem die Schildkröte verschwunden war, sind auch wir wieder ins Boot gestiegen, um uns zum nächsten Ziel zu begeben: Secret Lagoon. Ungefähr weitere 10 Minuten von der Hidden Beach entfernt kamen wir an einen Strand. Als wir Boden gefasst hatten, fragte ich mich, wo wohl diese geheime Lagune sein soll. Doch dann sah ich aus der Ferne einen kleinen Felsspalt, durch den man kriechen musste, um auf die andere Seite zu gelangen… und tatsächlich versteckte sich dahinter eine Lagune. Zu meinem Erstaunen lebten hier sogar kleinere Fischarten, was darauf zurückführt, dass bei den Gezeiten der Wasserspiegel so hoch steigt, dass Fische durch die Felsspalte gelangen können. Nach dem kurzen Aufenthalt schwammen wir zurück zum Boot, fuhren an der Helicopter Island vorbei (wobei ich heute noch immer nicht genau sagen kann, wieso die Insel so heißt…) und rasteten dort zur Mittagszeit, um uns alle etwas zu stärken. Mit vollgeschlagenem Magen und einer weiteren kurzen Schnorcheleinheit war damit auch dieser Tag nun beendet.
El Nido Tour Nr. 2
Hidden beach. Secret Lagoon. Helicopter Island.




Der letzte Tag auf Palawan führte uns zurück nach Puerto Princesa, um den Abend entspannt ausklingen zu lassen. Ich durchsuchte im Shuttle fleißig nach Aktivitäten, die man dort machen kann. Ich stieß dabei auf eine unscheinbar fantastische Tour: Glühwürmchen beobachten. Das klingt jetzt im ersten Moment vielleicht langweilig, und glaubt mir, wenn ich euch sage, dass ich anfangs dieselbe Meinung hatte. Doch das würde sich an dem Abend ändern. Wir wurden von einem Transporter abgeholt und fuhren zum Hafen, wo uns der Guide schon erwartet hat. Wir mussten noch eine Umweltsteuer zahlen und warteten auf das Boarding. In der Zwischenzeit erzählte uns der Guide viele wissenswerte Dinge über Palawan und auch den Ort, an dem wir uns befunden haben. Beispielsweise erzählte er uns, dass in diesem Jahr in Puerto Princesa die Weltmeisterschaften für die Drachenboote stattfanden, was auch all die vielen Flaggen, die überall herumhingen, erklären würde. Nach einer halbstündigen Geschichtslektion war es dann auch endlich so weit, denn wir gingen an Bord und setzten uns auf die Bänke. Draußen war es inzwischen stockduster, weshalb ich selbst nicht genau sagen konnte, wo wir überhaupt genau hinfuhren. Es ging ungefähr 20 Minuten in die Dunkelheit, bis wir bei einem Gewässer ankamen, das uns direkt durch die Regenwälder leiten sollte. Ab jetzt hieß es, leise zu sein und Blitzlichter auszustellen. Während wir gespannt auf die Glühwürmchen warteten, erzählte uns der Guide spannende Fakten über Glühwürmchen.
Denn sie faszinieren uns mit ihrem geheimnisvollen Leuchten. Doch wie ist das überhaupt möglich? Dieses Licht entsteht durch einen chemischen Prozess namens Biolumineszenz. Dabei reagiert der Stoff Luziferin mit Sauerstoff – und das vollkommen ohne Wärmeentwicklung. Das Leuchten spielt eine wichtige Rolle bei der Partnersuche: Männchen und Weibchen kommunizieren über spezielle Blinkmuster, die für jede Art einzigartig sind. Da Glühwürmchen nur wenige Wochen leben, konzentrieren sie sich in dieser Zeit vor allem auf die Fortpflanzung, anstatt Nahrung aufzunehmen.
Ein weiterer spannender Punkt: Glühwürmchen sind ein Indikator für eine gesunde Umwelt. Sie benötigen saubere Lebensräume und reagieren äußerst empfindlich auf Pestizide.
Nach schon kurzer Zeit sah ich das erste Leuchten aus der Ferne – es war einfach ein magischer Moment, denn ich hatte noch nie zuvor in meinem Leben Glühwürmchen gesehen. Die Äste und Baumkronen pulsierten im hellen Licht, manche mehr, manche weniger. Egal, wo man hingesehen hatte, flogen kleine Lichter an unserem Boot vorbei, von Baum zu Baum. Natürlich konnte ich mir nicht die Gelegenheit entgehen lassen, dieses Phänomen aufzunehmen, doch wer hätte es gedacht… eine Handykamera kann natürlich noch lange nicht so viel Licht aufnehmen, wie es das menschliche Auge kann. Dennoch habe ich hier ein Video für euch bereitgestellt, das in keinster Weise das zeigen kann, was ich dort wirklich erlebt habe.
Glühwürmchen beobachten




Es war einfach wunderschön. Wenn es also eine Sache im Leben gibt, die ihr mal gemacht haben solltet, dann das!
Nach einer guten Stunde fuhren wir zurück ins offene Meer und machten einen Halt bei einem Schiff, wo wir unter sternenklarem Himmel Abendessen hatten. Mit vollem Magen und den schönen Erinnerungen des Abenteuers wurden wir dann wieder zu unserem Airbnb gebracht, wo wir uns für den nächsten Tag gewappnet haben.
Der Wecker klingelte, ich riss meine Augen auf und packte meinen Koffer, denn heute war der Tag, an dem wir Palawan verlassen. Mit einem Grab fuhren wir zu dem Puerto Princesa Airport, um die nächste Insel zu bereisen: Boracay. Doch warum genau Boracay? Nicht nur in den Medien wird viel von dieser Insel geschwärmt, sondern auch ein Freund, der bereits auf den Philippinen lebt, hat mir eine große Empfehlung ausgesprochen. Man sagt der Insel nach, dass sie die schönsten Sonnenuntergänge der Welt habe. Dieser Aussage wollte ich definitiv auf den Grund gehen, weshalb wir nach einer langen Reise mit dem Shuttle und einem Flug Richtung Boracay beim Godofredo P. Ramos Airport ankamen, der aber nicht direkt auf Boracay liegt, sondern auf der Nachbarinsel Panay.
Dafür hast du die Möglichkeit, direkt am Ankunftsterminal einen Shuttlebus mit Schiffsüberfahrt nach Boracay zu buchen. Die Kosten belaufen sich auf ungefähr 30€. Ich buchte also diese Option, setzte mich in den Shuttle und wartete am Strand auf das Boarding für das Schiff. Inzwischen war die Nacht eingebrochen, denn es war bereits Mitte Oktober und die Tage wurden kürzer. Nach kurzer Zeit holte man uns auf das Boot, das gerade mal 10 Minuten brauchte, um Boracay zu erreichen. Aus der Ferne erkannte ich nicht viel Land, nur die vielen kleinen Lichter der Bars und Strandhäuser, die die Insel verzierten. An Land angekommen, brachte uns ein zweiter Shuttle zur Station 2, einem zentral gelegenen Bezirk, von dem man den Großteil aller Aktivitäten problemlos erreichen kann. Im Hotel angekommen, schauten uns die Hosts mit verwirrten Augen an, denn ich hatte anscheinend das Zimmer einen Tag später gebucht. Zum Glück war das kein großes Problem, denn die Vermieter hatten noch ein Zimmer frei. Wir richteten uns kurz ein und erkundeten anschließend das Nachtleben.
Tatsächlich ist hier nachts eine Menge los. Es gibt viele Reisende aus aller Welt sowie zahlreiche Bars, Restaurants und Souvenirshops. Wir entschieden uns für ein koreanisches Restaurant, denn in den meisten AirBnBs gab es keine Küche, was eigenständiges Kochen unmöglich machte. Die vielen Spezialitäten der koreanischen Küche zeigten, wie einzigartig sie ist. Es gab beispielsweise Steinschalen, in denen das Essen noch 30 Minuten nach dem Servieren vor sich hin brutzelte. Darüber hinaus sind die meisten Tische mit einem Flammgrill ausgestattet, wodurch man sein Fleisch selbst zubereiten kann. Für mich gab es wie immer das Altbekannte: Eine Bento Box. Die koreanische Variante ähnelt der japanischen Bento Box in vielerlei Hinsicht, man kann hier je nach Geschmäcker seine Option auswählen. Bevor wir zurück ins Zimmer gingen, spazierte ich noch mit meiner Freundin am Strand entlang. Es war stockdunkel, dennoch konnte man in der Ferne die Umrisse riesiger Felsen und Klippen erkennen, die die Landschaft prägten. Ich konnte es kaum erwarten, Boracay bei Tageslicht zu sehen.
Die erste stille Nacht war angenehm, bis ich morgens durch den Gesang einiger Leute aus der Nachbarschaft geweckt wurde. Es schien einen Grund zum Feiern zu geben, denn die Nachbarn schalteten bereits um 9 Uhr morgens ihre Karaoke-Anlage ein. Wie ihr bereits wisst, lieben Filipinos Karaoke. Doch was ich an diesem Tag am wenigsten erwartet habe, erfahrt ihr später.
Nach dem Frischmachen und dem Anziehen der Badehose ging es direkt an den Strand: Heute stand die Boracay-Bootstour an. Geplant war das übliche Island Hopping. Wir sollten folgende Inseln besuchen: Balinghai Beach, Coral Garden, Crocodile Island, Crystal Cove Resort und Puka Beach. Der Tourguide erzählte uns auf dem Weg zum ersten Ausflugsziel viel über Boracay. Die Insel ähnelt in einigen Aspekten der Insel Siargao – zum Beispiel kommen viele Touristen hierher, um zu feiern. Man könnte es theoretisch auch mit Mallorca vergleichen. Zudem besteht Boracay aus insgesamt drei Stationen. Besonders in Station 1 leben die sehr wohlhabenden Menschen. Das war deutlich zu erkennen, als wir mit dem Boot an den vielen Villen und Suiten vorbeifuhren. Unser Hauptziel des Tages war jedoch das Crystal Cove Resort.
Auf der Insel angekommen, bekamen wir zwei Stunden Zeit, diese ohne Guide zu erkunden. Die Insel hat insgesamt drei Höhlen, die die Hauptattraktionen darstellen. Besonders beeindruckt war ich von der gepflegten Gartenanlage. Es wurde viel Mühe investiert, ein Resort mit kleineren Gärten und Wanderpfaden zu schaffen. Auch der Ausblick von den äußeren Wanderpfaden war atemberaubend. Ich ging direkt zur zweiten Höhle, da die meisten Besucher bereits zur ersten Höhle strömten. Nach einem zehnminütigen Weg durch einen dicht bewachsenen Pfad erreichten wir die erste Höhle. Mit einigen anderen Besuchern schwammen wir ein wenig in der Höhle, bis ich einen kleinen Durchgang entdeckte, der wie ein Tunnelsystem zur anderen Seite der Insel führen sollte. Ich kroch hindurch und landete in einer anderen Höhle. Nach einigen Minuten kehrte ich zurück zur ersten Höhle. Entlang des langen Wanderpfades kamen mir schon die anderen Besucher entgegen, die etwas verzweifelt nach dem Weg zur 2. Höhle fragten. Als ich bei der ersten Höhle ankam, stieg ich ungefähr 8 Meter hinab in die Tiefe. Diese Höhle war deutlich größer als die Höhle zuvor. Doch nun genug erzählt von den Höhlen, denn nach dem kurzen Aufenthalt auf der Insel wurden wir alle wieder zurück zum Boot beordert. Die dritte Höhle konnten wir leider nicht besichtigen, da sie einsturzgefährdet war. Nach dem kurzen Aufenthalt auf der Insel wurden wir zum Boot zurückgerufen.
Unser nächster Halt war der Balinghai Beach, wo wir eine kleine Rast einlegten, um zu essen. Auch in diesem Tourpaket war das Essen inklusive. Wie gewohnt gab es typisches philippinisches Essen. Danach fuhren wir an Crocodile Island vorbei. Die Insel hat ihren Namen nicht wegen angeblich dort lebender Krokodile, sondern wegen ihrer Form, die an ein Krokodil erinnert. Anschließend stoppten wir beim Coral Garden, wo wir die Gelegenheit hatten, zu tauchen. Diese Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen. Wie der Name vermuten lässt, gibt es hier eine Vielzahl von Korallen. Leider war der Coral Garden vom Klimawandel gezeichnet: Ein großes weißes Ödland mit nur wenigen intakten Korallen bedeckte den Meeresgrund. Trotzdem war es faszinierend, die Unterwasserwelt mit ihren vielen verschiedenen Fischarten und Seeigeln zu erleben. Nach ungefähr 45 Minuten ging es weiter zum letzten Stopp: Puka Beach.
Puka Beach ist ein riesiger Strand, der außer Sand und einigen Fotospots wenig zu bieten hat. Um mir die Zeit zu vertreiben, spazierte ich entlang der Dünen und sah in der Ferne große, dunkle Gewitterwolken, die glücklicherweise nicht in unsere Richtung zogen. Weiter hinten am Strand gab es einen Fotospot, den ich fotografieren musste. Zwei Besucher kamen auf mich zu und baten mich, sie vor dem Kunstwerk zu fotografieren. Selbstverständlich fotografierten wir uns gegenseitig und tauschten uns kurz über unsere bisherigen Erlebnisse aus. Zurück beim Boot begegnete ich zwei Jungs, die Baseball spielten. Sie luden mich ein, mitzumachen, was ich nicht ablehnen konnte. Während des Spiels erzählten sie mir, dass sie im dicht bewachsenen Wald der Insel leben. Anfangs konnte ich das kaum glauben, doch bei genauerem Hinsehen erkannte ich einige Hütten im Dschungel. Diese Lebensweise, mitten im Nirgendwo, scheint mir fremd und vermutlich schwieriger, als man es sich vorstellt. Die Jungs selbst sind jedoch glücklich und freuen sich, jeden Tag neue Besucher kennenzulernen. Nach und nach kehrten alle Passagiere zu ihren Booten zurück, und ich verabschiedete mich von den Jungs.
Boracay Boot Tour
Puka Beach. Crystal Cove Island. Coral Garden. Crocodile Island.






Zurück in Boracay stand noch eine Sache auf meiner Bucket List: den Sonnenuntergang zu sehen. Kaum angekommen, gingen wir kurz ins Hotel, um uns umzuziehen. Mit meiner Ukulele in der Hand gingen wir zum Strand. Der Himmel begann sich orange zu färben, und die Sonnenstrahlen spiegelten sich glänzend im Wasser. Es war schwierig, einen geeigneten Platz zu finden, da bereits viele Leute vor Ort waren. Wir setzten uns unter zwei Palmen, in der Hoffnung, dass keine Kokosnuss auf uns fallen würde. Um uns die Zeit zu vertreiben, unterhielten wir uns und sangen gemeinsam Lieder. Schließlich war es so weit: Die Sonne ging unter. Tatsächlich wird nicht übertrieben, wenn man sagt, dass Boracay die schönsten Sonnenuntergänge der Welt hat. Der Anblick hatte etwas Magisches. Nach einer kurzen Schwimmeinheit kam ich aus dem Wasser und spielte weiter Ukulele, bis sich ein Kind zu mir setzte. Der Junge wollte eigentlich Ketten verkaufen, begann aber, sich ernsthaft mit uns zu unterhalten. Seine Geschichte war bewegend: Er war 9 Jahre alt, hatte keine feste Unterkunft und schlief meist am Strand mit seinem Bruder. Die Ketten bekam er von einem Lieferanten, der ihm 10 Pesos pro verkaufte Kette zahlte. Angesichts der Essenspreise von rund 500–1000 Pesos war das ein hartes Leben. Bevor wir aufbrechen wollten, hatte er noch einen Songwunsch: "Another Love" von Tom Odell. Gemeinsam sangen wir das Lied, und ich brachte ihm ein wenig bei, wie man Ukulele spielt. Es war ein herzerwärmender Moment.
So endete ein ereignisreicher Tag – allerdings nicht ohne meine Nachbarn, die um 23 Uhr immer noch Karaoke sangen. Wie es scheint, haben Filipinos Karaoke nicht nur als Hobby, sondern als wahre Leidenschaft. Zwei schlaflose Stunden später wurde die Musik leiser, und ich konnte endlich schlafen.
... noch am selben Abend




Am nächsten Tag wurde ich glücklicherweise nicht von Karaoke geweckt, sondern durch die ersten Sonnenstrahlen. Der Tag begann mit einem Besuch in einem Baumhaus-Café, wo wir bei Kokosnuss-Kaffee unsere Schularbeiten erledigten. Anschließend wurde ich zum Quadfahren am Newcoast abgeholt. Nach einer kurzen Einweisung ging es los. Die Fahrt durch Offroad-Terrain und die Zwischenstopps zum Fotografieren machten viel Spaß. Am Abend wollte ich wieder den Sonnenuntergang bewundern, doch der Himmel blieb bedeckt.
Der dritte Tag brachte ein neues Abenteuer: Parasailing. Zwar habe ich keine Höhenangst, aber auf den Videos sieht Parasailing deutlich furchteinflößender aus, als es eigentlich ist. Für alle, die nicht wissen, was Parasailing überhaupt ist: Du sitzt in einem Fallschirm, welcher an ein Fahrzeug, in meinem Fall ein Boot, befestigt ist.
Wie auch gestern schon gingen wir wieder in das altvertraute Café und machten unsere Schularbeiten, bis die Zeit gekommen war und ich mich aufmachte zum vereinbarten Treffpunkt für das Parasailing. Die heutige Erfahrung würde mich ungefähr 30€ kosten. Angekommen am Pavillon musste ich noch eine kurze Unterschrift geben und dann ging es auch schon ab zum Motorboot mit dem ich zu einem der Mutterschiffe gefahren bin. Auf dem Mutterschiff gab es wie üblich eine kleine Einweisung zu den Sicherheitsvorkehrungen, bis mich schließlich ein weiteres Motorboot abholte. Wir fuhren auf das offene Meer, bis der Kapitän mich dazu aufforderte, mich auf die Startplattform am Heck zu begeben. Die Karabiner wurden befestigt und schon ging es los: Das Boot wurde schneller und der Fallschirm spannte sich immer weiter auf, bis ich letztlich den Boden unter den Füßen verloren habe. Mittlerweile flog ich schon über dem Wasser und es ging in sekundenschnelle höher. Zu Beginn war es ein aufregendes Gefühl, dass ich nur mit dem Achterbahn fahren vergleichen könnte. Doch ganz oben angekommen, ungefähr 20 Meter über dem Meeresspiegel, verspürte ich keine Aufregung mehr, sondern Faszination. Denn von hier oben aus hatte ich einen eindrucksvollen Ausblick auf Boracay, der Station 2 und dem Newscoast. Es war ein spannendes Erlebnis, dass ich jedem nur empfehlen kann.
Zum Abschluss unseres Aufenthalts buchten wir eine Sunset-Boat-Cruise, die sich als das beste Erlebnis auf Boracay herausstellte. Ursprünglich hatten wir eine einfache Bootstour gebucht, wurden aber kostenlos auf eine Yacht-Option geupgradet. Es gab kostenlosen Alkohol, Musik und ein Sprungbrett ins Wasser. Während der Fahrt lernte ich viele interessante Leute kennen, darunter Kevin aus Irland , mit dem ich später in einer Bar bei einer Partie Bier Pong den Abend ausklingen ließ. Die Bar wurde von einem ausgewanderten Deutschen betrieben, der seine Lebensgeschichte erzählte. Es war spannend zu hören, wie er sein Glück in Boracay gefunden hatte.
Meine letzten Tage auf Boracay
Parasailing. Quad fahren. Bars. Essen.






Boracay hat mich mit seinen Erlebnissen und Begegnungen beeindruckt. Von atemberaubenden Sonnenuntergängen bis hin zu herzerwärmenden Momenten war es eine unvergessliche Reise.
Früh am Morgen und verkatert aufgewacht, packte ich noch schnell meine Sachen zusammen, und gemeinsam fuhren wir zum Hafen, wo ich mich von meiner Freundin verabschiedete. Denn heute sollte meine Reise weitergehen – zur nächsten Insel: Romblon.
Warum aber ausgerechnet Romblon? Nirgendwo im Internet wird diese Insel als Touristenziel angepriesen. Es hat einen einfachen Grund: Ich wollte einen Freund besuchen, der ausgewandert ist. Ich wollte mit ihm über seine Erfahrungen auf den Philippinen sprechen und erfahren, inwieweit sich das Auswandern für ihn gelohnt hat.
Doch leider kam alles anders als geplant. Bereits auf dem Weg am frühen Morgen zum Hafen war der Ozean sehr unruhig, und der Wind pfiff mir gewaltig um die Ohren. Am Hafen musste ich zunächst eine Bootsfahrt buchen. Am Schalter wurde mir jedoch mitgeteilt, dass ich noch etwas warten müsse, da sich das Personal nicht sicher war, wie sich das Wetter entwickeln würde. In der Zwischenzeit ging ich zum gegenüberliegenden 7-Eleven und kaufte mir Frühstück.
Nach zwei Stunden kam dann die Meldung vom Schalter: Alle Bootsfahrten würden in den nächsten Wochen aufgrund eines Taifuns ausfallen. „Na super“, dachte ich mir und buchte schnellstmöglich einen Flug zurück nach Manila, um nicht auf dieser Insel gestrandet zu sein. Zum Glück verlief der Flug reibungslos, und ich musste nicht auf der Insel festsitzen.
Meine letzten Tage verbrachte ich aufgrund des Taifuns, wie zu Beginn meiner Reise, in Santa Rosa. Nicht nur das Wetter war eine Katastrophe, sondern auch meine Gesundheit. Im Verlauf der Tage wurde ich krank und konnte nicht viel unternehmen, weshalb es auch nicht viel von meiner letzten Woche zu berichten gibt … abgesehen von ein paar Highlights. Zum einen wurde ich unerwartet auf eine Hochzeit eingeladen, zum anderen verbrachte ich meinen vorletzten Tag auf der Geburtstagsparty meiner neu gewonnenen Freunde.
Es waren wunderschöne Erlebnisse, die mir gezeigt haben, wie wichtig den Filipinos Freundschaft und Familie sind. Wir alle sollten uns im Leben öfter einmal die Zeit nehmen, dankbar für die Dinge zu sein, die wir haben – seien es materielle Dinge oder die Beziehungen zu unseren Mitmenschen. All dem sollten wir uns bewusster werden und uns immer wieder daran erinnern, dass nichts selbstverständlich ist. Auch die gegenwartsorientierte Lebensweise vieler Filipinos ist bemerkenswert. Denn was für sie zählt, ist das Hier und Jetzt, Freunde und Familie. Vielleicht konntest auch du etwas aus diesem Beitrag für dich mitnehmen oder trittst nun bald selber deine eigene Reise zu den Philippinen an?
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Blogpost bis zum Ende zu lesen. Ich hoffe, er hat dir gefallen.